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VIN
Jan-Peter Stöber14.07.20233 min Lesezeit

Die Fahrzeugidentifikationsnummer – Das steckt hinter der FIN

Fahrzeuge sind individuell, haben verschiedene Kombinationen von Ausstattungsmerkmalen und müssen natürlich auch objektiv unterschieden und identifiziert werden können. Identifizieren ist hier der Schlüsselbegriff. Denn in diesem Artikel möchte ich Ihnen alles Wichtige rund um die Fahrzeugidentifikationsnummer – die FIN – aufzeigen.

Was ist die FIN?
Fangen wir doch am besten ganz vorne an. Die FIN ist eine 17-stellige alphanumerische Zeichenfolge, die sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt und entspricht dem Fingerabdruck eines Fahrzeugs. Die ersten drei Zeichen sind der sogenannte Welt-Herstellercode, es folgt der fahrzeugbeschreibende Teil mit den Stellen vier bis neun sowie das Modelljahr auf zehn und das Herstellerwerk auf elf. Zeichen 12 bis 17 sind fortlaufende Nummern – also immer numerisch. So lässt sich über die FIN jedes Fahrzeug nicht nur identifizieren, sondern auch eindeutigen Parametern zuordnen wie Hersteller, Baureihe und Herstellungsort.

In einigen Fällen kann die FIN um zusätzliche Zeichen erweitert werden, um spezifischere Informationen über das Fahrzeug zu enthalten. Die erweiterten Codes können beispielsweise den Motorcode, das Getriebe oder die Lackfarbe des Fahrzeugs angeben. Diese zusätzlichen Zeichen ermöglichen eine detailliertere Identifizierung und Rückverfolgung von Fahrzeugen, insbesondere für Hersteller und Werkstätten. Internationalen Standards, die von Organisationen wie der Internationalen Standardisierungsorganisation (ISO) festgelegt wurden, gewährleisten, dass die FIN weltweit einheitlich strukturiert ist. Obwohl es regionale Unterschiede gibt, weist die FIN in verschiedenen Ländern ähnliche Merkmale und Aufbaustrukturen auf, sodass sie international leicht verstanden und verwendet werden kann.

Der Weltherstellungscode ist nach Kontinenten unterteilt und folgendermaßen zuzuordnen:

  • Afrika (A–H)
  • Asien (J–R)
  • Europa (S–Z)
  • Nordamerika (1–5)
  • Australien (6–7)
  • Südamerika (8–0)

Das „W“ steht beispielsweise für Deutschland.

Erklärung der FIN am Fahrzeugschein

Was macht die FIN so sicher?
Je nach Hersteller ist die Nummer an verschiedenen Stellen am Fahrzeug zu finden, um eine Fälschung deutlich zu erschweren. Oft ist sie im Türrahmen, Kofferraum oder dem Motorraum direkt ins Blech gestanzt. Auch in der Windschutzscheibe oder am Armaturenbrett kann sich die FIN verstecken. Außerdem ist sie sowohl in der Zulassungsbescheinigung 1 (Feld E) als auch in der Zulassungsbescheinigung 2 (Nummer 4) hinterlegt. Weiter verwenden Hersteller zusätzliche Sicherheitsmerkmale, um Manipulationen, Fälschungen und Betrug noch mehr zu erschweren, wie spezielle Schriftarten, Hologramme oder Stanzungen. So ist sichergestellt, dass die Fahrzeugidentifikationsnummer auch als zuverlässiges Identifizierungsmerkmal fungieren kann.

FIN an der Windschutzscheibe


Zweck der FIN
Die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) dient nicht nur der Identifizierung von Fahrzeugen, sondern erfüllt auch andere wichtige Zwecke. Sie ermöglicht beispielsweise die Rückverfolgung gestohlener Fahrzeuge und unterstützt Hersteller bei Rückrufaktionen, um potenzielle Sicherheitsmängel zu beheben. Versicherungsunternehmen nutzen die FIN, um genaue Informationen über ein Fahrzeug zu erhalten und Versicherungsansprüche zu bearbeiten.

Warum ist es hilfreich, beim Gebrauchtwagenhandel die FIN mit anzugeben?
Beim Kauf und Verkauf von gebrauchten Fahrzeugen hilft die FIN dem Autohandel, das Fahrzeug mit der Zulassungsbescheinigung abzugleichen und es dadurch zu identifizieren. Zudem kann über eine Abfrage in verschiedenen Systemen (z. B. DAT – Deutsche Automobil Treuhand) die Serien- und Sonderausstattung des Fahrzeugs bestimmt werden.
Wird die FIN im sell-from-home-Modul eingetragen, passiert genau das. Der Händler erhält über eine Schnittstelle zur DAT alle nötigen Informationen, um das Fahrzeug anhand seiner Ausstattung einordnen und bewerten zu können.

Interessante Fakten zur FIN
Bis 1981 hieß die Fahrzeugidentifikationsnummer noch Fahrgestellnummer und wird auch heute umgangssprachlich häufig so bezeichnet. Zu der Zeit war die Nummer oft auf einer Plakette im Motorraum angebracht. Betrüger und Fälscher hatten so leichtes Spiel mit Manipulationen.

Wird die FIN während eines Unfalls oder anderweitig am Fahrzeug zerstört oder ist nicht mehr lesbar, darf das Auto gemäß Paragraf 59 Absatz 1 (StVZO) und Paragraf 19 StVZO nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Reden Sie dann am besten mit der Werkstatt Ihres Vertrauens, diese darf die FIN wieder neu einstanzen.

Mit den Fortschritten in der Fahrzeugtechnologie und der zunehmenden Digitalisierung gibt es neue Ansätze zur Identifizierung von Fahrzeugen, die die traditionelle Fahrzeugidentifikationsnummer erweitern oder ergänzen. Digitale Fahrzeugidentifikationsnummern, die auf Blockchain-Technologie basieren, gewinnen an Bedeutung. Sie bieten eine sichere und transparente Methode zur Verfolgung von Fahrzeughistorien und um Informationen zu verifizieren. Diese Technologien haben das Potenzial, die Fahrzeugidentifikation in Zukunft zu revolutionieren und Betrug weiter einzudämmen.
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Jan-Peter Stöber

In seiner Rolle als Content und Marketing Manager ist Jan-Peter Stöber primär für das geschriebene Wort im Unternehmen verantwortlich. Bereits während seines Masterstudiums der Germanistik durfte er redaktionelle Erfahrung bei einem der größten Telekommunikationsanbieter des Landes sammeln. Mit erfolgreichem Abschluss stellte ihn der Konzern als Redakteur und Editor im Bereich Knowledge & Individual Communication fest ein. Nach 5 Jahren zieht es Jan-Peter Stöber beruflich weiter. Seit November 2022 setzt er seine Expertise in interner und externer Kommunikation nun für die jj.i.mm Software GmbH ein.

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